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Kurzer Rückblick
auf die Geschichte
aus der Festschrift
"1914 - 1989: 75 Jahre DRK-Ortsverein Ahlen e.V."(Verantwortlich
für den Inhalt: Wolfgang Bzdok)
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Fast zweieinhalb Jahre vergingen jedoch, bis diese Absicht in die Tat umgesetzt werden konnte. Im Protokollbuch wird als genaues Datum der 15. August 1914 genannt. Nicht zuletzt hatte wahrscheinlich auch der Ausbruch des ersten Weltkrieges einige Wochen zuvor diese Entscheidung gefördert. In Ahlen befand sich ein Lazarett und mancher Verwundete musste vom Bahnhof dorthin befördert werden. Am Vorabend des 15. August hatte eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr stattgefunden. Anschliessend traf man sich beim Kameraden Franz Fischer. Dann heisst es im Protokollbuch der Feuerwehr: 'Inzwischen hatten sich Bürgermeister Corneli und Dr. Hercher eingefunden zu dem Zwecke, eine Sanitätskolonne aus Feuerwehrleuten zu gründen. Nachdem der Herr Bürgermeister das Wort dazu nahm und besonders betonte, auf unsere Wehr stets gebaut zu haben, erklärte Herr Dr. Hercher den Zweck der Sanitätskolonne. Nach Aufruf erklärten sich 20 Mitglieder sofort bereit, der Kolonne beizutreten, und Dr. Hercher wählte 10 Mann dazu aus. Zum Kolonnenführer wurde Kamerad Rosenberg ernannt. Die Übungsstunden im Krankenhaus sollten unter der Leitung von Dr. Hercher sofort beginnen.'
Zu den Aktiven im DRK-Ortsverein zählten in der Zeit des ersten Weltkrieges nicht nur die Sanitäter der Kolonne, sondern auch die Mitglieder des Vaterländischen Frauenvereins. Die zahlreichen Arbeiten für das DRK Ahlen wurden unter Leitung von Frau Wanda Sandgathe dank der Mithilfe der weiblichen Bereitschaft und des Ortsvereins bewältigt.
Unvergängliche Verdienste um die Leistungsfähigkeit des DRK-Ortsvereins haben die Bereitschafts-, bzw. Zugärzte Dr. Hercher, Dr. Untiedt, Dr. Ruf, Dr. Eckel, Dr. Wewer, Dr. Dahm, Frau Höltgen, Dr. Helling, Dr. Kirchof, Dr. Färber und Dr. Ernst Uphoff erworben. In diesem Zusammenhang sind auch die bisherigen Vorsitzenden zu erwähnen, die durch den Einsatz ihrer Person die stetige Entwicklung förderten. 1914 wurde Hans Dollinger Vorsitzender; er gab im Jahr 1919 das Amt an Emil Rosenberg ab. Dieser trat jedoch im April 1933 zurück, gezwungen durch die damaligen politischen Verhältnisse. Ihm folgte Dr. Untiedt als Vorsitzender. Nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges mußte sich auch das Deutsche Rote Kreuz in Ahlen wieder neu konstituieren.
Von 1951 bis 1962 war der damalige Stadtdirektor Stoffers Vorsitzender des Ortsvereins. Sein Nachfolger wurde der damalige Stadtkämmerer und spätere Stadtdirektor Johannes Baldauf, nach dem das neugebaute DRK-Zentrum am Henry-Dunant-Weg benannt worden ist. Seinen Bemühungen ist es u.a. zu verdanken, dass DRK Ahlen als Zwischenlösung in der damaligen Barbara-Schule Ausbildungs- und Lagerräume zur Verfügung hat. Maßgeblich ist er auch an der Planung des neuen DRK-Zentrums beteiligt. Als Anerkennung für sein rastloses und uneigennütziges Schaffen erhielt Johannes Baldauf 1982 die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe und 1988 das Bundesverdienstkreuz. Die Orte Dolberg und Vorhelm bildeten früher eigene DRK-Ortsvereine. Als Folge der kommunalen Neuordnung und Eingliederung in die Stadt Ahlen fusionierten beide mit dem DRK-Ortsverein Ahlen, sodass das Gebiet des DRK-Ortsvereins Ahlen mit dem der Stadt Ahlen identisch ist. Wenn über die Geschichte des Roten Kreuzes in Ahlen berichtet wird, dürfen einige Namen nicht ungenannt bleiben. Hierzu gehört der ehemalige Sparkassenrendant Paul Ziegler. Paul Ziegler war bis 1966 Schatzmeister im DRK-Ortsverein Ahlen und ebenso wie sein Nachfolger, Sparkassendirektor Gustav Fiebig, im Sinne des Roten Kreuzes ständig bemüht, die finanzielle Grundlage für die Arbeit der Aktiven zu schaffen und zu erhalten. Rektor Heinz Loermann aus dem Ortsteil Dolberg hatte sich besonders dem aktiven Rotkreuzdienst verschrieben und wirkte in den Jahren 1962 bis 1975 unermüdlich als Kreisbereitschaftsführer des DRK-Kreisverbandes Beckum sowie als Bezirksbereitschaftsführer im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe. Als Anerkennung für seine uneigennützige und unermüdliche Tätigkeit wurde ihm das nur selten vergebene DRK-Ehrenzeichen verliehen.
Herzlichen Dank an Peter Flis, der eines der letzten Exemplare der Festschrift zur Verfügung gestellt hat! |